Technik => Karosse => Thema gestartet von: soviet_1917 am 28. Januar 2017, 19:07:02

Titel: Dach
Beitrag von: soviet_1917 am 28. Januar 2017, 19:07:02
Ich hab heute mal einen Blick unter die Dachverkleidung gewagt, und ach du scheisse... Nicht mehr lange und ich hab ein Cabrio!
(http://www.sebastianrave.de/upload/dach1.jpg)
(http://www.sebastianrave.de/upload/dach2.jpg)
(http://www.sebastianrave.de/upload/dach3.jpg)
(http://www.sebastianrave.de/upload/dach4.jpg)
(http://www.sebastianrave.de/upload/dach5.jpg)
(http://www.sebastianrave.de/upload/dach6.jpg)
Ich schätze mal dass das über die ganze Länge am durchgammeln ist. Was mach ich jetzt? Rausschneiden und neues Blech reinschweißen?
Titel: Re: Dach
Beitrag von: holidayblitz am 29. Januar 2017, 00:01:10
Hallo
Das sieht ja schlimm aus! Da wurde ja aber auch schon mal stellenweise geflickt. Sieht aus wie Popniete. Ist von aussen alles zugespachtelt?
Es ist natürlich immer am besten die braune Pest kpl. rauszuschneiden allerdings bleibt dann an manchen Stellen erstmal nichts mehr was das Dach zusammenhält. Alternativ die alten Flicken und losen Rostteile entfernen alles gut reinigen und konsevieren und dann grosszügig neue Flicken aufkleben und evtl mit Nieten oder Schweisspunkten sichern.
Vielleicht kommen noch Tips von erfahrenen Blechschlossern.
Viel Erfolg, Gruss Wilhelm
Titel: Re: Dach
Beitrag von: Elefant 1 am 29. Januar 2017, 15:28:07
Hallo Sebastian
Das sieht sehr böse aus :o
Um endgültig Ruhe zu haben muss der ganze grobe Rost rausgeschnitten und die Träger ev sandgestrahlt werden . >:(
Ev ist es auch besser Große Stücke an der original Falzung zu ersetzen als Schweißnähte mitten in den großen Blechen. (wegen Verzug).Auch eine Möglichkeit wäre die Kanten des rausgetrennten Bereichs abzusetzen und das neue Stück mit Bechernieten einzunieten.(kein Wärmeverzug)
Auf jeden Fall ist das eine Sache für den Profi. (oder Hobyisten mit F Kurs).
Wenn du das anständig machen lassen willst solltest du dir(auch in Anbetracht der anderen Baustellen an dem Wagen) Gedanken zum Wert deines Blitzes machen. Ich sage das nicht gerne aber das ist leider die harte Realität.
Gruß Arnfried
Titel: Re: Dach
Beitrag von: soviet_1917 am 29. Januar 2017, 18:06:18
Ich war heute mal mit der motorisierten Drahtbürste dran. Jetzt siehts so aus:
(http://www.sebastianrave.de/upload/geschliffen.jpg)
Von oben kam ein riesiger Propf Spachtelmasse runter, es muss also schon undicht gewesen sein als da oben verputzt wurde.
Zu meinen Möglichkeiten: Ich hab einen Schlosser, der mir mit Schutzgas was schweißen kann. Ich kann den allerdings auch nicht eine ganze Woche in Beschlag nehmen... Und das Problem mit dem Wert wird natürlich nicht besser, je mehr Zeit und Geld ich in das Biest reinstecke. Realistisch betrachtet werd ich den in dem Zustand allerdings auch nicht für annähernd so viel los wie es mir lieb wäre. (Abgesehen vom Wert der Träume, mit dem Ding im Sommer durch die Gegend zu fahren  :'( )
Titel: Re: Dach
Beitrag von: Stefan B am 29. Januar 2017, 18:27:54
Hallo Sebastian,

mit Schutzgas (MAG) schweißen ist bei der Fläche ein riskantes Unterfangen. Der Wärmeeintrag ist hierbei recht hoch und damit auch die Gefahr von Verzug. Bei den Feuerwehren war das zusätzliche Blech original eingenietet. Wenn möglich würde ich das neue Blech wieder vernieten und dabei mit Dichtmasse versiegeln.

Im heutigen Fahrzeugbau wird vieles geklebt und nur zur Positionierung genietet bzw. geschweißt.

Gruß Stefan
Titel: Re: Dach
Beitrag von: soviet_1917 am 29. Januar 2017, 19:49:49
Okay, nieten würde ich wohl hinbekommen. Alte Nieten aufbohren, das alte drangenietete Blech abnehmen, das rostige Blech wegschneiden und ein neues drauf nieten - klingt nach viel Arbeit, aber zumindest nicht nach Raketenwissenschaft. Ich hoffe ja die Träger sind noch in Ordnung...
Titel: Re: Dach
Beitrag von: Stefan B am 29. Januar 2017, 20:33:31
Blech ist immer mit viel Arbeit verbunden, wenn es ordentlich werden soll. Dein Rost am Dach lässt sich leider nur durch wegschneiden bekämpfen. Wenn du einen guten Schlosser hast, kann er dir sicher neue Träger anfertigen. Das müssen nicht zwangsläufig die gleichen Profile wie im Original sein, ein auf die Dachwölbung gebogenes Quadratrohr bringt die Sache wieder ins Lot.

Wenn ich deine Bilder richtig deute, hast du den Innenraum mit Styropor gedämmt. Das mag ja der Wohnlichkeit dienen, fördert jedoch auch die Bildung von Kondenswasser. Eine ausreichende Belüftung des Hohlraumes findet so sicher nicht statt und vorhandene Feuchtigkeit kann ungestört für Rost sorgen.
Titel: Re: Dach
Beitrag von: soviet_1917 am 29. Januar 2017, 20:38:22
Ja, das mit dem Styropor war einer der vielen Vorbesitzer. Da drunter war es total nass, also kein Wunder. Wie werden die Dachträger denn befestigt?
Titel: Re: Dach
Beitrag von: Joachim am 29. Januar 2017, 23:36:30
Hallo Sebastian,
ja, Dein Dach sieht schlimm aus. Gibt aber Blitze, da ist Dein Dach noch eine harmlose Angelegenheit, die sich aber mit einigermaßen geringem Aufwand beheben lässt. Die durchgerosteten Bleche müssen Ausgetrennt werden, aber erst auf einer Seite, so bekommt der Rest noch halt. Neue Blechstreifen anfertigen, einpassen und von der Unterseite schon gut streichen. Dann die Bleche mit "Klebt und Dichtet" einsetzen. Vorher zum fixieren der Bleche einige Löcher bohren und dann die Bleche  mit Blechschrauben fixieren. Nach einem Tag sind die Bleche bombenfest und dicht. Dann die Blechschrauben entfernen. Danach hast Du die Wahl das ganze zu verspachteln schleifen usw., oder Abdeckleisten anzubringen, so wie auf den Seiten von Feuerwehren, hier sind übereinander gelappte Bleche auch versteckt. Gibt es als Meterware oder vielleicht von alten Feuerwehren. Mit "Klebt und Dichtet" sind auch die Windschutzscheiben eingesetzt und die müssen eine ganze Menge halten.
Auch Flugzeuge werden heute geklebt und genietet.
Tube "Klebt u. Dichtet" ca. 8,--€, billiger u. schneller geht es nicht.
L.G. Joachim
Titel: Re: Dach
Beitrag von: soviet_1917 am 30. Januar 2017, 08:28:13
Also nix nieten?
Titel: Re: Dach
Beitrag von: Joachim am 30. Januar 2017, 09:59:35
Hallo Sebastian,

dass bleibt Dir natürlich überlassen wie Du das machst. Jeder hat da so seine eigene Methode. Nur wenn Du klebst, hast du noch die Möglichkeit das Blech zu verschieben. Die Blechschrauben kannst  Du wieder schnell entfernen u. neu positionieren, Nieten müssen immer ausgebohrt werden. Vorher das Für und Wider überlegen und die für Dich beste Möglichkeit aussuchen.
L.G. Joachim
Titel: Re: Dach
Beitrag von: holidayblitz am 30. Januar 2017, 11:10:30
Hallo
Wie Du siehst hat da jeder seine eigene Meinung. Wenn Du die anderen Tüvmängel im finanziell erträglichem Rahmen behoben bekommst würde ich das Dach nach den eigenen Fähigkeiten möglichst günstig flicken und dann den Blitz erstmal fahren und testen. Manche merken erst dass das Fahrzeug oder der Aufbau nicht zu einem passt nachdem sie eine menge investiert haben die man beim Verkauf natürlich nicht mehr zurückbekommt.
Ich habe mir 1995 ein Cabrio gekauft mit dem Wissen dass das Klappdach von 1986  verschlissen ist. Mit diesem Dach und H-Kennzeichen fahre ich immernoch. Wenn man den Blitz nur nutzen will und kein besser wie neu Ausstellungsstück baut kann man mit vielen Kompromissen leben.
Titel: Re: Dach
Beitrag von: soviet_1917 am 04. Februar 2017, 18:14:45
So, ich hab jetzt einen Plan. Ich schneide das Dach an diesen Markierungen auf:
(http://www.sebastianrave.de/upload/schneid1.jpg)
(http://www.sebastianrave.de/upload/schneid2.jpg)
(http://www.sebastianrave.de/upload/schneid3.jpg)
(http://www.sebastianrave.de/upload/schneid4.jpg)
Das weggeschnittene Blech nehm ich als Vorlage für das neu reinzusetzende Blech. Da drunter kleb ich dann noch eine Lage Blech zum festhalten. Ich hoffe dass so 10 cm Klebefläche reichen? Welche Dicke nimmt man denn dafür? Und nix verzinkt oder so oder? Blöd ist ja, dass dieser Verstärkungsfalz  verloren geht, aber so ist das Leben. Ich bin mir noch unschlüssig, wie ich das auf der Länge mache - am liebsten würd ich ja nur einzelne Flächen von ~40cm Länge rausschneiden, aber der Rost zieht sich ja teilweise fast durch. Ich hab Angst dass wenn ich zuviel rausschneide sich das Dach abrollt oder so :D
Titel: Re: Dach
Beitrag von: soviet_1917 am 22. März 2017, 14:26:29
So, das erste Stück Dach ist ab. Der Träger ist völlig durch:
(https://pl.vc/kohf6)
(https://pl.vc/1cjenf)
Metallbauer sagt, dass man das ding nicht so einfach nachbauen kann. Hat jemand aus einem Schlachtross noch so was übrig?
Titel: Re: Dach
Beitrag von: soviet_1917 am 23. März 2017, 16:36:42
hier nochmal die bilder vom verrosteten träger in funktionierend:
(http://www.sebastianrave.de/upload/traeger1.jpg)
(http://www.sebastianrave.de/upload/traeger2.jpg)
Titel: Re: Dach
Beitrag von: soviet_1917 am 23. März 2017, 16:43:16
jetzt aber wirklich!
(http://www.sebastianrave.de/upload/traeger1.jpg)
(http://www.sebastianrave.de/upload/traeger2.jpg)
Titel: Re: Dach
Beitrag von: Alteisenfahrer am 23. März 2017, 20:13:03
Hi!

Ich glaube weniger das er es nicht machen kann sondern das er nicht will. Es kann wegen aufwendiger Arbeit nicht unbedingt billig werden. Eventuell versemmelt er den ersten Versuch und dann legt er drauf. Versuche doch einen Metaller mit einer Kantmaschine zu finden und mach Dich selbst daran. Mit Geduld, Gasbrenner und Spucke kannst Du ein Ergebnis erzielen mit Dem Du leben kannst. Selbstgemacht ist doch besser als selbstbezahlt.

Tatütata!
Titel: Re: Dach
Beitrag von: floriani am 26. März 2017, 19:23:47
Guten Abend.
Ich hab das mal hier verfolgt und gesetzt den fall, daß der Quell der Freude der Blaue auf dem Bild ist, dann würd ich wie folgt verfahren:
solange das alte Dach noch drauf ist ein bandmaß nehmen und die Dachbreite bestimmen.
Sollte das über die fast gesammte Länge das selbe Maß haben, dann eine Profilschablone aus Holz machen, erst eine aus Pappdeckel, dann die aus Holz.
Dann in einen Stahlhandel  5ox4 als bandeisen besorgen und an der hölzernen auf Maß biegen. 4er geht leicht. Die würd ich als Ersatzspriegel zwischen die alten Profile ( die auf den Bilderchen) einbauen, im Zweifelsfall an den Enden kürzen und ein auflager einbauen, daß es die dinger nich durchs darunterliegende blech drückt. Bei angenommen 5 alten Spriegeln werdens dann sechs. Einschweißen und dabei ausrichten.
Ist die gemessenen Dachbreite unter 2m50, dann kann ich mit 0,7mm Mittelformat "eindecken".
nehm wir an, daß die ecken vorn und hinten noch intakt sind, dann ab B-säule ein Maß nehmen, Spanngurt übers Dach, ausrichten und festzurren.an dem Gurt 2 cm daneben mit Reißnadel einmal quer übers Dach. der erste spriegel sollte dabei so 20mm vor dem Schnitt liegen. Dann kann sich das alte Dach beim auflegen nicht durchbiegen. bei einer Länge des Repbleches von 125 cm muß der nächste Spriegel etwa 60 cm vom ersten weg sein un der dritte dann 120.  Gemessen jeweils mitte zu mitte. Durch das Absetzen fehlen denn so 12mm.
Altes Dach absetzen mit einer Absetzzange, neues Dachblech auflegen, hierbei auf den/ die Spriegel einen Blechstreifen von 1mm zwischenlegen. Die kann man dann rausziehen, den Zwischenraum lackieren und evtl irgend eine beschichtung einbringen, die das dröhnen verhindert. Ausrichten, über die Überlappung/Absatz schieben und dann ein Pils.
am hinteren Spriegel mit Grippzangen festzwicken, so daß es hält, aber nicht gewalttätig.
1.Scheißhefter in der mitte des daches, 2ter mann sollte dabei sein, der von innen gegenhält und dann eins links eins rechts bis man unten an der Regenrinne ist. erst mal so in 10 cm abstand. Das ist ein Geduldspiel, aber sonst gibts beulen
Pause.
Erst die Überlappung zupunkten, dann die Längsnähte oberhalb der dachrinne.
die nächste Platte analog.
die Punktschweißnähte lassen sich nach verschleifen grundieren, die mehrfach, hierbei zieht es die leerstellen schon fast zu, dann mit einer Spachtel mit karosserieklebsundbabbs abdichten, die Arbeit von innen und von außen und Frieden Deiner Hütte. :angel:
Nimmt man sich dadefür Zeit, dann kann man das ganze Dach ersetzen und das leriche Flickwerk ist weg. :)
Ausprobiert an einen Funkaufbau Magirus 125s.
Wie neu.
Gruß
Florian