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Bergung eines "Bienen-Blitz"

Begonnen von Esslinger, 16. Oktober 2011, 13:09:09

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Esslinger

Hallo,

heute möchte ich euch etwas über meinen zweiten Weichblitz erzählen.
Bei ihm ist nicht nur seine Geschichte interessant sondern auch dessen Bergung.
Denn bei ihr lief so ziemlich alles schief was man sich vorstellen kann....

Die Erstzulassung war am 1. Juli 1954 auf dem Landratsamt in Göppingen.
Ab lief der klein Blitz bei einem Getränkehändler in Geislingen an der Steige.
War genau der der Opel zu seinem jetzigen Besitzer gelangte, ist mir nicht bekannt.
Es dürfte aber Anfang/Mitte der 60er Jahre gewesen sein.
Auf jeden Fall war der neue Eigentümer ein fleißiger Hobbyimker.
Dieser verpasste dem Blitz, auf Basis der alten Pritsche, einen geschlossenen Aufbau in dem er Später seinen Bienen halten wird die dann für ihn fleißig Honig produzierten.
Den Sommer über soll das Fahrzeug dann immer auf der Schwäbischen Alb verbracht haben.
Über den Winter wurde er immer auf der Obstwiese bei Plüderhausen nahe Schorndorf abgestellt.
Dafür wurde eigens Erde aufgeschüttet und für den "Bienen-Blitz" ein Stellplatz eingerichtet.
Dieses Teiben wurde so bis Anfang der 80er Jahre betrieben.
Dann wurde der Bienen-Blitz abgemeldet und stillgelegt.
Seit dem fristette er ein Trauriges dasein zwischen und unter den Apfelbäumen.   
Bis ein Prinz kam um ihn Wach zu küssen...
 

oppeloppa

Moin Andreas  :)

Was für eine schöne, fast lückenlose Historie!
Was für schöne Fotos!
Damit vergoldest du mir den ohnehin schon goldenen Oktober  :preved:

Ok, es ist immer traurig, einen Blitz so zu sehen.
Aber die Aufnahmen sind einfach gelungen  :hi:
Was meinst du, wie lange ich über den Breitreifen auf Bild 2 gerätselt habe?
Und wird die Wegfahr-Sperre auf Bild 4 vom TÜV anerkannt?

Andreas, bin gespannt, wie die Geschichte weiter geht  :clapping:

LG Manni
"Ein Leben ohne Blitz ist möglich, aber sinnlos"














"

Esslinger

Hallo Manni,

freut mich dass dir meine Geschichte gefällt.
Dann werde ich mal weiter schreiben und versuchen weniger Rechtschreibfehler einzubauen ;-)

Der Prinz zum wachküssen kam dann in der Gestalt von mir.
Ein Bekannter erzählte mir von dem Blitz.
Neugierig begab ich mich mit einem Freund auf die Suche.
Durch Zufall und mit einer großen Portion Glück haben wir den Blitz auf Anhieb gefunden.
Die Bilder von der ersten Begegnung seht ihr oben.
Das Fahrzeug erregte mein Mitleid.
Der Besitzer konnte durch etwas nachfragen im Ort schließlich auch ausfindig gemacht werden.
Er zeigte sich bereit von dem Blitz zu trennen da er ihn bis Jahresende so wieso
entsorgen wollte.
Er bat aber um Bedenkzeit und erzählte mir das es noch andere Interessenten gab.
Nach drei Monaten meldete er sich bei mir und teilte mir mit das ich den Blitz haben könnte.
Um genaueres zu besprechen trafen wir uns bei dem Fahrzeug.
Auf die Frage nach dem Preis entgegnette er mir: Wenn für ihn keine Kosten entstünden, bräuchte ich auch nichts für den Blitz zu bezahlen.
Also war alles klar! :-)

Elefant 1

Toll Toll Toll ;D
Schöne Geschichte , schönes Auto , schön viel Arbeit.  ;D
Schlachtwagen oder Restoobjekt?
Die Bilder erinnern mich irgendwie an Lothars Kipper  8)
Gruß Arnfried

Esslinger

Hi Arnfried,

schön das auch dir meine kleine Geschichte gefällt :-)

Bevor ich aber jetzt weiter mache, muss eine Sache noch Klar stellen:
Ich war schon aktive an so vielen Bergungen von Oldtimern beteiligt, dass ich diese an allen Fingern gar nicht mehr abzählen kann.
Sei es für mich, für Freunde, für Vereine oder für die Feuerwehr.
Aber eine so große Verkettung unglücklicher Umstände mit Super-GAU ist mir noch nie passiert!

Eigentlich wollte ich den Blitz schon im Juni holen.
Aber leider kam ein Bandscheibenvorfall dazwischen.
Von diesem noch nicht ganz erholt, kam ich gerade richtig in die Zeit der Urlaubssperre.
Auf dem Bau ist im Sommer ja bekanntlich Hochsaison.
Das heißt dass ich dann von Montag bis Samstag arbeiten darf.
Hinzu kommt dass in denn Sommerferien die Familienväter ihren Jahresurlaub in Anspruch nehmen.
Was für mich als Singl bedeutet das ich gar nicht an Urlaub denken brauch.
So geriet auch der "Bienen-Blitz" vor lauter Arbeit in Vergessenheit.
Aber ein sehr guter Freund erinnerte mich daran den Blitz zu bergen bevor der erste Schnee kommt.
Nachdem ich dann auch wieder Urlaub haben durfte, war der Aktion nur noch eine Termin Sache.
Das schöne Wetter im Oktober bot sich ja gerade dazu an.
Der Besitzer war zwar gerade nicht zu erreichen, aber ich hatte seine Erlaubnis auch alleine los zu legen wenn ich Zeit hätte.
Also Urlaub eingereicht, eine Materialliste erstellt und zu Petrus gebetet dass der goldene Oktober noch eine Weile andauert.
Für das ganze Manöver hatte ich mal zwei Urlaubstage eingeplant.
Wobei ich in meinem Optimismus glaubte alles an einem Tag über die Bühne bringen zu können....
Falls dennoch irgend etwas unvorhergesehenes passieren sollte, hätte ich noch das Wochenende als Puffer gehabt.
Aber was sollte schon sein?
Dann war es endlich so weit:
Ein guter Freund leite mir seinen Pkw-Anhänger, eine Motorsäge, ein kleines Notstromaggregat, einen Baumarktkompressor sowie einen Schlagschrauber.
Aus unserer Werkstatt kamen noch zwei Unterstellböcke, diverses Werkzeug und natürlich Schaufel, Pickel und Spaten.
Vom Baubedarf zwei schwere Kurbelwinden.
So ausgerüstet konnte eigentlich nichts mehr schief gehen.
Zudem war der Plan noch recht Simpel:
-Baum (Wegfahrsperre) fällen
-Aufbau von Fahrgestell trennen
-Aufbau mit den Kurbelwinden anheben
-Aufbau mit den Unterstellböcken hinten und den Kurbelwinden vorne aufbocken
-Blitz herausziehen
-Aufbau wieder absetzen
-fertig :-)
Schon die ganze Zeit habe immer wieder auf unserem Umschlagplatzplatz alte Gehwegplatten aus dem Schutthaufen gezogen und gehortet.
Mit den Gehewegplatten wollte ich den Aufbau unterbauen damit er wieder auf der richtigen Höhe saß sobald der Blitz darunter entfernt war.
Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Voller Eifer stürzte ich mich in die Arbeit.
Als erstes musste der Baum daran glauben!
Mit frisch geschliffener Kette lag der Stamm Ruck zuck vor dem Blitz.
Aber dann viel mir auf der Ursprung von dem Baum gar nicht unter der Stoßstange lag, sondern unter der Ölwanne!
Und der Stamm unter dem Blitz war da sogar noch viel dicker als davor!
Zu dem war der Blitz über die Jahre mit den Reifen im Boden versunken!
Und diese waren natürlich noch platt!
Na, das fängt ja gut an!
Der Stamm unter dem Blitz musste auf jeden Fall weg.
Sonst reißt mir der Bauer mit seinem großen Traktor die ganze Vorderachse weg!
Drei Kettenwechsel, zwei Betankungen und unzähligen Kraftausdrücken später hatte ich dann den Stamm unter dem Blitz weggeschnitzt.
Als nächstes Stand das trennen von Aufbau und Fahrgestell auf dem Plan.
Mmmmhhhh, nur wie machen?     
Die Schrauben waren im Rahmen nicht nur sehr schwer zugänglich sondern auch stark verrostet.
Die Flex wollte ich wegen der Brandgefahr nicht verwenden.
Aber mit dem elektrischen Fuxschwanz könnte es gehen.
Es brauchte zwei Sägeblätter und sehr viel Kraft bis die erste Mutter ab war.
Zu meinem entsetzen stellt ich fest dass ich diese nur in der Mitte geteilt hatte.
Die andere Hälfte saß noch auf der Schraube.
So ein =&@*# !
Also war Handarbeit angesagt.
In mühevoller und anstrengender Kleinarbeit begann ich alle Muttern mit dem Ringschlüssel zu lösen.
Selbst mein Schweine teurer Profi Knarrenkasten konnte mir nicht helfen, da die Muttern zu weit außen am Rahmen saßen und ich die Knarre nicht ansetzen konnte.
Es waren ja aber Gott sei Dank NUR 18 Schrauben.
Unter mitwirken einiger Liter WD40 und das aussprechen unzählige Flüche, waren dann nach sehr langer Zeit endlich alle Muttern gelöst.
Frohen erwartens ging ich gleich zu Punkt 3 über.
Das Anheben mit den Kurbelwinden geriet dann ausnahmsweise zum Kinderspiel :-D
Wie geplant konnte ich den Aufbau hinten gleich auf die Unterstellböcke aufsetzen.
Vorne habe ich ihn nur durch einschieben von Holzbrettern zwischen Fahrgestell und Aufbau vom Rahmen getrennt.
Bevor dann die Sonne unterging wollte ich noch schnell die Reifen aufpumpen um zu sehen ob diese noch die Luft halten oder ob ich die von meinem Blitz aufziehen müsste.
Ich begann mal links Vorne.
Nach dem Ventil musste ich zu erst mit der Schaufel im Boden suchen.
Zu meinem erstaunen konnte ich trotz fehlender Ventilschutzkappe Luft in den Reifen bekommen.
Und der Schlauch behielt sie Sogar für sich!
Ein HOCH auf die deutsche Qualitätsarbeit!
Nur ging dem Kompressor langsam sie Puste aus.
Normal müsste er doch schon längst laufen und wieder Luft tanken?!
Eingesteckt war er.
Die Sicherung am Aggregat war auch nicht ausgelöst.
Die Rätselslösung brachte schließlich ein Vergleich der Typenschilder:
Der Anlaufstrom überforderte die Leistung des kleinen Aggregates.
Sieg durch Abbruch...
In der Abenddämmerung und unter der Aussprache fäkalischer Verwünschungen
packte ich meine Sachen zusammen und machte mich auf die Heimreise in mein 40 km entferntes Heimatstädtchen.

Fortsetzung folgt......

oppeloppa

Ich habe es geahnt.....
wieder eine schlaflose Nacht, bis das die Geschichte weiter geht  :popo:

Andreas, bei dem bisherigen Aufwand hat der Blitz doch schon dein Herz erobert  :air_kiss:
Bin gespannt, wie es weiter gegangen ist.

LG Manni
"Ein Leben ohne Blitz ist möglich, aber sinnlos"














"

wolframtrabi

hi. einfach nur klasse. gruß wolfram

Holko

Kurze Frage,hast du jetzt die komplette Pritsche abgenommen von dem Blitz oder nur das Oberteil? Bin gespannt auf deinen nächsten Bericht und von weiteren Bildern und ob sich der Aufbau noch lohnt,hat ja sehr lange in Wind und Wetter gestanden.
Holger

Esslinger

Hallo Wolfram und vielen Dank für dein Lob :-)

Nun ja Manni, im Moment kann ich mich noch nicht so recht entscheiden ob ich ihn lieben oder hassen soll...
Aber das erste überwiegt <3 ;-)

@ Holger: ja, ich musste den Kompletten Aufbau abgenommen, da er dem Besitzer als Geräteschuppen dient.  Auf den Zustand des Blitz und was ich damit Vorhab komme ich nachher noch zu sprechen.

Aber um euch drei und die anderen nicht länger warten zu lassen, möchte ich jetzt erzählen wie es weiter gegangen ist.
Also:

Der zewite Tag konnte nur besser werden.
Denn schlimmer geht nicht!
Das dachte ich zumindest....
Früh am Morgen fuhr ich wieder bei meinem Freund vorbei um den Anhänger zu holen.
Mit diesem im Schlepp fuhr ich gleich zu meinem Arbeitgeber mit der Hoffnung den großen Stromerzeuger ausleihen zu dürfen.
Zu meiner Freude war das große Stromaggregat sogar am Lager und ich durfte es für den ganzen Tag mit nehmen.
So ausgerüstet konnte es ja nur gut gehen!
Am Blitz angekommen stellte ich zuerst wieder die Kurbelwinde unter den schweren Aufbau.
Dann hb ich ihn an um das Gewicht vom Blitz zu nehmen in der hoffnung die Reifen besser aufpumpen zu können.
Also das erledigt war und der Kasten meines erachtens sicher stand, lud ich das Aggregat und den Kompressor vom Hänger und schleppte alles zum Blitz hinunter.
Ich hätte vielleicht schon bei meinem Arbeitgeber in der Werkstatt versuchen sollen ob das Ding läuft.
Denn nach gefühlten 15 min (es waren aber nur 4), unter Atemnot mit hoch roten Kopf und Tennisarm gab ich es auf das Ding anzuziehen.
Zudem machte es durch Benzingeruch darauf aufmerksam abgesoffen zu sein.
Was mir dabei so alles durch den Kopf ging möchte ich selbst um die Uhrzeit nicht hier veröffentlichen!
Also lies ich es für eine Weile stehen und noch kleiner Aufräumarbeiten und Vorbereitung zur Bergung.
Dann der zweite Versuch:
schon beim vierten mal ziehen riss das Seil des Anlassers! :wand:
Oh Freunde, ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie Wütend ich war!  :motz:
Denn mit dem Stromaggregat wollte ich nicht nur die Reifen aufpumpen, sondern auch zwei hoch stehend Eisen am Rahmenende des Blitz mit der Flex abtrennen.
Diese waren es auch die dann schließlich zum Super GAU führten.
Aber dazu später.
Dass größte Problem war nämlich gerade die Zeit.
Sie rannte mir wirklich davon.
Es war 15min vor 11 Uhr und um 11.30 Uhr kam ein von mir angheuerter Landwirt samt großem Traktor um den Blitz auf die Straße zu ziehen.
Woher sollte ich jetzt ein anderes Stromaggregat bekommen.
Ich wusste ja nicht wo man so etwas im Remstal ausleihen konnte.
Also Hänger von meinem VW-Bus abgehängt, den schweren Stromerzeuger bei mir in den Kofferraum gewuchtet und ab zum Hof des Landwirt der zum Glück in Sichtweite von dem Blitz entfernt lag.
Der freundliche Bauer zeigte sich zwar verständnisvoll, konnte mir aber leider auch nicht weiter helfen.
Zu dem war sein terminplan für das ganze Wochende noch enger gestrickt als meiner.
Also entweder jetzt oder gar nicht.
Er zeigt sich zuversichtig den Blitz auch mit platten Reifen aus der Wiese ziehen zu können.
Ein Mann, ein Wort!
Also wieder zurück zum Tatort.
Der Landwirt fuhr mir mit dem Traktor gleich hinter her.
Nach einer kurzen begehung entschieden wir uns das Ding durch zu ziehen.
Die hoch stehenden Eisen könnte ich mit geschickten lenkbewegungen an den Rahmenschekel des Unterbaus von dem abgehobenen Kasten vorbei manöfrieren.
Also war ich mich vor dem Blitz in den Dreck um an der Vorderachse eine Bandschlinge an zu bringen.
Dann drehte ich durch das offenrn Fahrerfenster am Lenkrad.
Hinter das Steuer setzen wollte ich mich nicht, da ich beobachten wollte damit die Eisen nicht am Aufbau einhacken.
Der Landwirt zog langsam und gefühlvoll an.
Tatsächlich bewegte sich der Blitz langsam unter dem Aufbau hervor.
Nur begann plötzlich der Traktor in der nassen Wiese an Traktion zu verliern.
Und so kam was kommen musste:
um nicht die ganze Wiese zu verunstalten lies der Landwirt kurz nach um eine Sekunde später mit voll geschlossener Kupplung und Vollgas nach vorn zu schießen.
Natürlich machte der Blitz auch einen gewaltigen Satz nach vorn.
Völlig unvorbereitet kam ich mit den Lenkbewegungen nicht mehr nach und meine "halt Halt HALT" Rufe gingen im Turbo-Pfeiffen des Ackergiganten unter.
Jetzt konnte ich nur noch tatenlos zusehen wie der komplette Kastenaufbau von dem Blitz nach vorn gezogen wurde, von seinen Stützfüssen kippte und zum krönenden Abschluss über die rechte Fahrzeugseite talwärts stürtzte.
Zum Glück machte der aufbau nur einen Überschlag.
Denn dann schlug er mit lautem krachen in den Bienenhäuschen ein die sich unterhalb des Blitz befanden.
Natürlich waren diese in Betrieb und sofort stiegen tausende, aggresive Honigbienen in Form einer schwarzen Wolke auf.
Mir blieb nur die Flucht.
Aus sicherer Entfernung schaute ich mir die Katastrophe an.
"Das ist jetzt nicht wirklich passiert!" Dachte ich mir.
"Das ist bestimmt ein Fehler in der Matrix!"
"Oder ich Träume!" Dachte ich weiter.
Hoffnungs voll schloss ich die Augen und wartete darauf das der Wecker klingelte.
Aber es passierte nichts :-(
Als ich die Augen wieder öffnete schwebte die Schwarze wolke immer noch über der Unfallstelle.
"Ohh mein Gott, wie soll ich da wieder raus kommen!"

Fortsetzung folgt....



wolframtrabi

hi mein guter ,ich sags nochmahl. einfach klasse. an dir ist ein schriftsteller verloren gegangen. haben herzlichst gelacht,eben.gruß wolfram

Holko

Kanns kaum erwarten wie die Story weiter geht.  ;D

oppeloppa

Wenn dir die Katastrophe nicht so passiert wäre,
man müsste sie erfinden.

Dein Stil ist köstlich, auch wir auf der Poppenburg
verfolgen die Ansammlung von Pleiten, Pech und Pannen
mit hochgezogenen Mundwinkeln  :gröhl:  :tüte:

Aber, es gibt so Tage und ich befürchte, es kommt noch dicker......

LG Manni



"Ein Leben ohne Blitz ist möglich, aber sinnlos"














"

Elefant 1

Das sind die Geschichten die das Leben schreibt ::)
Wenns schon Sch.... läuft dann aber richtig. Wir sind sehr auf die fortsetzung gespannt ;)
Da er ja bei dir steht muß die Sache ja ein gutes Ende haben  :angel:
Gruß Arnfried

Esslinger

Hallo,

und erst mal GROßEN Dank an alle für euer Lob.
Bin echt überrascht wie gut meine Storry hier ankommt.
Beim durchlesen muss ich aber selbst darüber lachen :-)
Auch wenn ich damals eher hätte heulen können.

Also, dann will ich mal weiter machen:
Nachdem an den Aufbau gerade kein Herankommen war, bat ich den Landwirt den Blitz bis an den Rand der Wiese zu ziehen.
War trotz aufgeweichter Wiese und blockierenden Hinterrädern am Blitz kein Problem für den Bauer mit Power.
Uns beiden saß der Schreck sehr tief in den Knochen.
Zudem stellte sich heraus das der Landwirt der Vetter des Blitzeigentümers war.
Er bat mich um 15 min. Pause da er seine Tiere versorgen müsse.
Jetzt hatte ich die Gelegenheit mich zu beruhigen und  das Geschehene auf mich wirken zu lassen.
Für einen ganz kurzen Moment dachte ich wirklich daran meine Sachen zu packen, den Blitz einen Blitz sein zu lassen und mich aus dem Staub zu machen.
Aber das wäre ja Feigheit vor dem Feind!
So etwas kommt nicht in Frage!
Außerdem beruhigte sich gerade die Lage an dem havarierten Aufbau und den Bienenkästen.
So war eine erste Bestandsaufnahme möglich.
Diese ergab dass die entstandenen Schäden geringer waren als zu erst angenommen.
Was schon wieder etwas Hoffnung in mir aufkommen lies.
An dem Kasten waren nur zwei der vier Ausstelldächer aus Blech verbogen.
An der Überdachung der Bienenkästen war nur eine Eternitplatte sowie eine seitliche Holzeinfassung zu Bruch gegangen.
Aber wie den schweren Kasten wieder auf die richtige Seite und vor allem am oberen Ende des Grundstückes in Stellung bringen.
Ich hatte zwar eine große und schwere Kette dabei, aber ob der Aufbau das bei dem Traktoristen unbeschadet überstehen würde!?
Als der Landwirt wieder mit dem PS-Boliden zum Grundstück zurück kam, hatte er eine mächtige Winde am hydraulischen Kraftheber am Heck angehängt.
"Mit dieser könne er gefühlvoller Arbeiten und Sachen bergen" meinte er.
Wie gut das ihm das nicht schon vorher eingefallen ist....
Wir versuchten einfach unser Glück in dem wir den Kasten auf die gleiche Art weiße zurück setzen wollten wir er voll Blitz gefallen war: mit einer Rolle seitwärts.
Wir brachten das Ende der Winde an dem Hilfrahmen der ehemaligen Pritsche an.
Zusätzlich sicherten wir den Aufbau mit Gurten an den Apfelbäumen gegen zurück rollen.
Ich gab das Zeichen, der Bauer zog wirklich sehr gefühlvoll an.
Das Seil spannte sich und der Kasten setzte sich ätzend und knarzend in Bewegung.
Tatsächlich drehte er sich langsam wieder zurück.
Und das sogar Bergwerts!
Mir rannte wieder der Schweiß über die Stirn!
Hoffentlich hält das der Aufbau aus!
Was ist wenn der uralte Rahmenschenkel bricht an dem die Winde befestigt ist!?
Hoffentlich halten das die Sicherungsgurte aus.
Kurz bevor der Kasten über die Böschungskante auf die Ebene kippte,
schoben wir stabile Kanthölzer darunter.
Auf diesen sollte der Aufbau wie auf Schienen an seinen alten Platz zurückgleiten.
Und auch dieser Plan ging auf!
Sollte das Glück wieder zu mir zurück gekehrt sein?
Es machte so den Anschein.
Aber zu viel darüber nachdenken wollte ich nicht, denn noch waren wir nicht fertig.
Als der Aufbau ausgerichtet war, verabschiedete sich der Landwirt und versprach am Abend wieder zu kommen, um den Blitz auf den Tieflader zu ziehen.
Ein Mann ,ein Wort.
Nun wieder auf mich allein gestellt, begann ich mit den Kurbelwinden den Aufbau längsseitig anzuheben um dann an zwei Punkten eine Gehwegplatte unter zu schieben.
Darauf sitzt der Kasten jetzt bombenfest!
Als das alles erledigt war, kam dann ein herbeigerufener Freund und Oldtimerkollege um mir bei den weiter Arbeiten zu helfen.
Kurz in die Geschehnisse eingeweiht, musste ich erst einmal warten bis er sich von seinem Lachanfall erholt hatte.
Beeinflusst durch die positiven Bergungsergebnisse konnte ich auch schon wieder ein wenig schmunzeln :-)           
Er erklärte sich bereit die restlichen Arbeiten zu übernehmen damit ich den Tieflader holen konnte.
Dank seines gut ausgestatteten Werkstattwagens und seines handwerklichen Geschickes war dies auch kein Problem.
Zudem bekam ich von dem Landwirt zwei Eternitplatten geschenkt.
Diese reichten genau um das Dach über den Bienenkästen zu reparieren.
Als setzte ich mich in meinen Bus und fuhr zurück nach Esslingen.
Zuerst gab ich die Kurbelwinden wieder beim Mietpark ab.
Anschließend fuhr ich sogleich zu meinem Arbeitgeber und Spannte den LKW vor den Tieflader.
Mein Chef ist in solchen Sachen immer sehr großzügig :-)
Als ich mit dem Zug wieder an dem Grundstück ankam, hatte mein Freund fast alle anstehenden Reparaturarbeiten erledigt.
Was wäre man(n) nur ohne solche Freunde!?
Die überschüssigen Platten wanderten gleich auf den Kipper des LKW´s.
Als wir mit dem Aufräumen fertig waren stand auch schon der Landwirt wieder bereit.
Das Aufladen sollte dann zum Kinderspiel werden.
Der Landwirt fuhr mit dem Traktor an dem Zug vorbei.
Zog den Blitz auf den Feldweg.
Ich setzte dann mit dem Tieflader bis an den Blitz heran.
Trennte den Motorwagen vom Anhänger und fuhr mit dem LKW einige Meter vor.
Der Landwirt fuhr mit dem Traktor vor den Tieflader und zog gefühlvoll mit der Winde den Blitz auf den Hänger.
Die Ladungsicherung und das Anhängen waren dann wieder Routine.
Wenn doch nur alles so gut gelaufen wäre! (Seufz)
Ich steckte dem Landwirt ein paar Euronen für seine Mühe zu und bedankte mich.
Dann zogen wir schnell von dannen um vor der Dunkelheit in Esslingen zu sein.
Denn der Blitz musste noch vom Tieflader runter da mein Chef diesen am nächsten Tag benötigte.
Heimfahrt und abladen waren dann schon fast ein Fest.
Als der Blitz dann endlich auf dem Hof stand verteilten sich in meinem ganzen Körper Glückshormone.
Wie bei Schokolade ;-)
Jetzt bleibt nur noch abzuwarten was der Besitzer zu den Geschehnissen und deren Ergebnisse sagt.
Denn der weiß bis heute noch nichts von seinem Glück, da ich ihn Telefonisch noch nicht erreichen konnte.

Nun zu der Frage was aus dem Blitz werden soll und dessen Zustand:

Das weiß ich nun selbst noch nicht.
Zum Ausschlachten ist er mir zu Schade.
Aber zuerst wird der Magirus fertig gemacht.
Und das ist auch noch eine Menge Arbeit!
Der Weichblitzkipper steht ja auch noch in der Warteschleife!

Zudem ist der Zustand des Blitz nicht besonders gut.
Er ist zwar komplett, aber dennoch wird es eine Menge Arbeit werden.
Das Fahrerhaus ist sehr schlecht.
Von der Konsistenz her wie Waldboden.
Es ist sogar das Dach durchgerostet!
Technisch dürfte es kein größerer Aufwand werden als bei meinem Weichblitzkipper.
Der Motor lässt sich sogar noch von Hand durchdrehen und hat Kompression.
Ich bin mir auch noch nicht sicher was daraus mal werden soll.
Eine Pritsche?
Ein Getränkelieferwagen?
Ein guter Freund von mir hätte sogar noch einen originalen Kofferaufbau für mich.
Ich weiß es nicht.

Ende der Geschichte


   

emef

Hallo Andreas,
eine sehr schöne Geschichte.

Gruß

Marc